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Kunstweltrekord aufgestellt Völlig geschafft erreichte Michael Werner am Sonntag um 18.30 Uhr das Ziel: Er malte ein 160 Meter langes Haring-Bild in 26 1/2 Stunden ohne Schlafpause beim Streetlife Festival in München. Werner übertraf mit seiner Hammeraktion die Bestleistung des amerikanischen Graffitikünstlers Keith Haring aus dem Jahre 1989 um 8 Meter und portraitierte damit unsere Gesellschaft, die sich oft nur noch von Superlativen ansprechen lässt.
Ausgerollt Nach einer durchmalten Nacht wurden am Sonntag um 10 Uhr die ersten 120 Meter des Rekordbildes vom Geschwister Scholl Platz in Richtung Siegestor ausgerollt. Mehrere Journalisten hielten mit Fotos diesen Moment fest. Was dann geschah, war nicht geplant: Eigentlich sollte das Bild kurz vor 11 Uhr wieder eingerollt werden, denn um diese Zeit begann das offizielle Programm des zweiten Festivaltages. Über 100 000 Besucher wurden auch am zweiten Tag erwartet. Da stört ein so langes Bild natürlich den reibungslosen Ablauf. Die komplette Festivalleitung traf beim Anblick des Bildes eine überraschende und mutige Entscheidung: dieses Bild sollen alle Festivalbesucher sehen können, es bleibt ausgerollt. Keine leichte Entscheidung, denn nun standen beispielweise Biertische rechts vom Bild, während der Ausschank auf der anderen Seite platziert war. Doch es wurden Durchgangsschneisen aus dem Bild herausgeschnitten, so konnten die Zuschauer auf die andere Seite gelangen. Die Anzahl der Schneisen musste am Nachmittag erhöht werden, zu viele Zuschauer strömten zum Geschwister Scholl Platz. Doch alle waren sich einig, der Anblick des Rekordbildes ist eine der Attraktionen des Festivals. Erst nach 19 Uhr wurde das Bild wieder eingerollt.
Materialschlacht 21 Liter Farbe und 38 Pinsel in verschiedenen Größen verbrauchte Werner um die 250 m² Malgrund während seiner schweißtreibenden Aktion zu füllen.
Gut informiertes Publikum Völlig überrascht war Werner, wie gut die Zuschauer über seine Aktion bescheid wussten. "Ah, das ist das Rekordbild", "Der malt die ganze Nacht durch", waren typische Äußerungen der vorbeiziehenden Menschenmengen. Erst nach und nach erfuhr Werner von den Zuschauern, woher sie ihr Wissen hatten: SZ, AZ, TZ etc. berichteten über den Welterkordversuch. Grund des großen Medienechos war sicherlich die Festivalleitung, die in der offiziellen Presseerklärung zwei Acts des umfassenden Programms (15 Bühnen!) genauer beschrieb: eine Musikband und den Rekordversuch des Maxhütter Extremkünstlers. Zudem berichtete Radio Charivari mehrfach über den aktuellen Stand des Rekords, teilweise direkt vom Geschwister Scholl Platz.
Reaktionen des Publikums Schätzungen der Festivalleitung und der Münchner Polizei gehen von über 250 000 Zuschauern aus. Regelmäßig sprachen die Besucher Michael Werner an, wünschten ihm Glück, drückten die Daumen und sprachen ihm Mut zu: "Das schaffen sie schon!", "toi, toi, toi", "halten sie durch!" Einige Zuschauer waren sogar aus der Oberpfalz angereist: "Wir haben in der Zeitung davon gelesen und sind extra nach München gefahren, um uns das anzuschauen.
Schweißtreibende Anstrengung "Das war hammerhart". Mit mehreren blauen Flecken, völlig erschöpft und todmüde erreichte Werner sein Ziel. "Der Sonntagmorgen war besonders schlimm. Wenn nach 2 Uhr keine Zuschauer mehr da sind, es dunkel ist, da wird man schon müde. Aber ich musste volle Pulle weiterarbeiten, sonst wäre das Bild nicht fertig geworden."
Perfekte Organisation Das professionelle Streetlife Team war eine große Hilfe beim Rekordversuch. Per Handy stand Werner in Kontakt mit den Organisatoren. All seine Wünsche wurden sofort erfüllt. Beispielsweise musste am Sonntag das Bild gegen den aufkommenden Wind gesichert werden. Die Festivalleitung hatte die zündende Idee, sie besorgte mehrere Schubkarren mit Pflastersteinen und beschwerte damit den Malgrund. Besonders freute sich Michael, als am frühen Sonntagmorgen gegen 4 Uhr das Festivalteam bei ihm vorbeikam, ihn mit Getränken versorgte und aufmunterte.
Schönes Bild Viel Zuspruch erhielt Werner für die gemalten Figuren. Der Renner bei den Kindern war die "Micky Maus", die sich in die DJ-Kette einreihte. Die erwachsenen Betrachter staunten über die große Vielfalt, die typisch für das Werk von Keith Haring ist. Werner freute sich über die vielen positiven Äußerungen, die bestätigten, das er "toll" gemalt hat, betont aber auch: "Mir geht es nicht um Schönheit, sondern um die Menge!"
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